schloss roseck | roseck castle

unterjesingen

im rahmen eines sensiblen umgangs mit historischer bausubstanz wurde für schloss roseck in unterjesingen ein umfassendes sanierungs- und erweiterungskonzept entwickelt. der entwurf sah vor, den denkmalgeschützten bestand zu bewahren und durch ein präzise gesetztes neues ateliergebäude das historische ensemble in seiner ursprünglichen struktur wieder erlebbar zu machen.

der geplante neubau orientierte sich in lage und dimension an einem ehemaligen wirtschaftsgebäude, dessen fundamente im zuge bauhistorischer untersuchungen freigelegt wurden. durch eine bewusste bauliche zäsur zwischen dem neuen atelier und den bestehenden mauerhäusern sollte die ursprüngliche dualität von schloss und nebengebäude hervorgehoben werden.

gestalterisch war eine horizontale zweiteilung des neubaus vorgesehen: ein steinerner sockel aus regionaltypischem pliezhäuser stubensandstein sollte die schlossmauer zitieren, während der hölzerne kopfbau mit seiner schindelfassade bezug auf die benachbarten mauerhäuser nahm. elemente wie toröffnungen aus cortenstahl und präzise gesetzte fensterbänder sollten an traditionelle bauelemente wie den laubengang und das historische torgebäude erinnern.

auch eine neue brücke war teil des entwurfs – als verbindung zwischen atelier und kapelle, gestaltet als mischbauweise aus cortenstahl und eichenholz. in enger abstimmung mit dem denkmalamt geplant, sollte sie den übergang zwischen alt und neu betonen.

das projekt schloss roseck stand exemplarisch für einen respektvollen und zeitgemäßen umgang mit denkmalgeschützten ensembles. es entwickelte neue nutzungsideen, ohne den historischen charakter zu überformen, und sah eine einfügung in den landschaftlichen und baulichen kontext vor – blieb jedoch im planungsstadium und wurde nicht realisiert.

  • team: martin arvidsson, franco berardi, nina galli, milan gross, hendrik hanschke, cordula hellwig, lisa jehle, verena klaus, stefanie larson, holger lohrmann, janik sailer